Die meisten Erfindungen sind entstanden, wenn gezielt getüftelt und probiert wurde. Wenn aus der Not eine Tugend wird. Die Not war hier eine Krankheit, die fortschreitend die einfachsten Tätigkeiten zum Problem werden liess: Parkinson.
Es wurde ein Problem, welches mich jeden Tag mehr beutelte. Selbst das Setzen auf die Toilette wurde immer schwieriger, weil mein Körper manchmal die einfachsten Befehle verweigerte, weil er sich schüttelte. Deshalb heisst die Krankheit auch Schüttellähmung. Nun kam die Tugend: Ich bin Sanitärmeister und das Problem liess mich nicht los. Man müsste eine Toilette entwickeln, die einem hilft, diese 30cm zu überbrücken. Damit suchte ich eine Lösung, das Setzen und Aufstehen zu erleichtern, besser gesagt, schmerzlos oder Schmerz gemindert zu unterstützen.
Wir gingen ans Werk.
Die ersten Prototypen bauten wir 1997. Mit jeder Version kamen wir der Sache näher. Unkenrufe spornten uns an. Es entwickelte sich eine WC-Anlage, die viel technische Raffinesse beinhaltet. Eines ist klar, die Zeit bleibt nicht stehen. Die Menschen haben durch Einsatz von modernster Technik und ausgeklügelter Chemie einen Zeitsprung geschafft, der sie viele Jahre länger leben lässt. Aber die Körper der Menschen haben sich nicht verändert. Wir alle leben länger in einem Körper, der für ein so langes Leben eigentlich nicht geschaffen ist. Der Preis, den die Natur für diese vielen Jahre längeren Lebens verlangt, ist gewaltig. Viele Krankheiten zerren an unseren Körpern. Für viele Krankheiten und Gebrechen hat die Medizin Mittel und Wege, um sie erträglicher werden zu lassen. Krankheiten wie Gicht, Arthrose, MS, Parkinson und so weiter, also Krankheiten, die unsere Gelenke, unseren gesamten Knochenaufbau schädigen, lassen einen Toilettenbesuch oftmals zum Horrortrip werden.